Pannoniafahrer quälen sich den Berg hinauf

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Für den Alltagsgebrauch viel zu schade sind diese liebevoll restaurierten Zweitakt-Oldtimer, die mit einem Benzin-Öl- Gemisch von 20 zu 1 gefahren werden. Ein Brand?
Ein Unfall am Burgberg?. Schnell wird klar, irgend' etwas Ungewöhnliches muss unterhalb des altehrwürdigen Gemäuers vorgehen. Und dann auch noch ein Schild, mit dem Fahrzeugführer aufgefordert werden, den ersten Gang einzulegen. Kurz nach dem Überqueren der Zschopaubrücke werden die Verursacher der Rauchwolken ausfindig gemacht.

Nacheinander quälen sich rund 70 bis 80 Motorradfans mit ihren Oldltimern den 25 Grad steilen Burgberg hinauf. Alle haben ein Motorrad der zwischen 1954 und 1975 nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest gebauten Marke „Pannonia" unterm Hintern.
Einige derZweiräder sind sogar mit einem Seitenwagen bestückt, was das Erklimmen dies Berges umso schwieriger macht. Der Hinweis, vor dem Anstieg den ersten Gang
einzulegen, scheint auf einmal doch Sinn zu haben. Einige Biker, die den Ratschlag nicht befolgen und versuchen, mit ihrem oft nur wenige PS starken Zweitakter den Burgberg zu bezwingen, bereuen dies schnell. Denn an der Steigung herunter zu schalten, das wird schnell klar, ist ein aussichtsloses Ünterfangen. Und so bleibt es einigen Fahrern nicht erspart, den Rückweg zum Fuße dies Burgberges anzutreten und die 25-Grad-Steigung noch einmal in Angriff zu nehmen, jetzt natürlich mit dem ersten Gang.
„Dieser Berg ist wirklich ein harter Knochen. "Lediglich das letzte Stück kann von einigen Maschinen im zweiten Gang gefahren werden", erklärt Klaus Heidemann aus Neuss bei Düsseldorf. Er hat als Chef der Pannoma-Freunde bei der Veranstaltung den Hut beziehungsweise den Helm auf.
Nachdem auch die letzte Maschine auf dem Weg von Waldheim nach Mittweida den Burgberg geschafft hat, erholt er sich gemeinsam mit seinen Mitstreitern bei einem Rundgang auf der Burg Kriebstein. Doch schon bald geht es wieder weiter. Ein Mittweidaer Pannonia-Freund hat die mehr als 70 Teilnehmer zum gemütlichen Kaffeetrinken eingeladen. Für die Biker ist diese Gastfreundschaft nicht ungewöhnlich.
„Wir treffen uns einmal im Jahr in einer Region, in der Pannonia-Freunde aktiv sind. "Im nächsten Jahr werden wir dann in Reinsberg zu Gast sein", sagt Heidemann. Vor dem Start zum Burgberg hatten sich die Biker auf dem Waldheimer Marktplatz getroffen. Dort präsentierten sie ihre auf Hochglänz polierten und in allen Farben und Variationen aufgebauten Maschinen.
Bürgermeister Steffen Blech erhielt eine mit einer Kühlerfigur verzierte Flasche Pännoniaöl. Schnell stellte sich heraus, dass das Waldheimer Stadtoberhaupt ebenfalls Ahhung von Motorrädern hat. „IcH selbst fahrer eine Honda CBR 600. Aber leider ist ein Blinker defekt. So darf man natürlich nicht draußen herum fahren", verrät Steffen Blech.
Der Bürgermeister ist sichtlich davon begeistert, dass die Motorradfreunde in diesem Jahr die Region zwischen Waldheim und Mittweida für ihr Treffen auserwählt haben.
Um diesen Tag entsprechend zu würdigen, Wurde in Waldheim, dessen Partnerstadt das ungarische Siofok ist, extra die ungarische Nationalflagge gehisst.

Quelle: Thomas Kretschmann, Zeitung leider nicht bekannt. Bitte um Hinweise, welche Waldheimer Zeitung dies berichtet hat. Danke!

11. Treffen in Waldheim
Von Ungarn an die Talsperre
Alte Zeiten am Burgberg: Ersten Gang einlegen
Zittern am Berg, doch geschafft haben es alle